Tomb Raider – Underworld

 23. Januar 2011 •  Ekkart •  Computerspiele, Kritik •  ToDo

Tomb Raider 8 – Underworld habe ich jetzt auch durch, ging schnell, da das Spiel zum einen nicht sehr groß ist, zum anderen die Rätsel sehr einfach gehalten und die Gegner ziemlich schwach sind. Insgesamt hat das Spiel einen gemischten Eindruck hinterlassen.

Der Beginn ist ein Unterwasserlevel – Mist. Erstens ist die Grafik unter Wasser bescheiden. Zweitens merkt man sofort: unter Wasser ist Lara extrem langsam. Nicht wirklich für Erkundungen geeignet. Drittens kann man Lara zwar beschleunigen, dafür braucht sie aber Kraft, die limitiert ist. Man kann also nicht schnell von A nach B, wenn der Weg zu lang ist. In einem Computerspiel! Viertens ist der Level strunzlangweilig, das meiste findet man durch systematisches (Raster einrichten) Absuchen der Gegend – nicht gerade aufregend. Noch dazu hat man unter Wasser kaum Anhaltspunkte. Fünftens bin ich gleich mal hinter eine Steinmauer gesprungen und dort nicht wieder rausgekommen – also aktuellen Patch eingespielen.

Das macht zu Beginn schon mal keinen guten Eindruck – ich dachte schon, das ganze Spiel wäre so.

Ist man aus dem Wasser raus, wird es besser, die Grafik ist ok bis gut, endlich an Land kann man sich normal bewegen, die Steuerung ist in Ordnung. Zwar sehr hakelig in engen Situationen, geht aber. Und das automatische Speichern funktioniert sehr gut, man braucht keine Angst zu haben zu Sterben, da man gleich wieder an vernünftiger Stelle einsetzen kann. Apropos: das Prinzip der Medipacks erschloss sich mir nicht, an hakeligen Stellen ist man sofort tot oder kommt durch, ich habe keine Medipacks gebracuht. Da müsste man die Balance etwas besser finden.

Ist man endlich vom Wasser weg, kommt Tomb-Raider-Feeling auf, Rätsel wollen gelöst werden, Welten erkunden, alles sehr linear, nichts wirklich schwierig, die Gegner alle besiegbar, keine Boss-Gegner. Die Schätze sind auch findbar verteilt, insgesamt ein sehr leichtes Spiel. Vor allem im Gegensatz zu Tomb Raider Anniversary, das ich nicht zu Ende spielen konnte, weil ich eine Stelle partout nicht geschafft habe. Da hat sich das Pendel zur Spielbarkeit geneigt.

Was mir noch auffiel: die Schatzsuche passte nicht zur Figur von Lara – als Archäologin wird sie doch nicht dauernd Vasen mit einer lässigen Fußbewegung zertreten – da hätte sie Respekt. Genauso, wie mir zu viele Menschen abgeschossen werden mussten – das war unnötig. Oder Thors Hammer, eine Superwaffe, mit der man keine Bewegung mehr ausführen musste, um Gegnern auszuweichen, die waren sowieso machtlos. Nicht gut ausbalanciert. Ich brauche auch nicht unbedingt neue Moves  wie den “Headshot” – den schaffe ich nicht. Aber das kann an mir liegen.

Entschädigung waren einige extrem gut designte Level, allen voran der letzte, bei dem man schon zielgerichtet springen, schalten etc. musste, um was zu bewegen. Aber auch hier – zu leicht.

Fazit: gut: spielbar, keine unbezwingbaren Level oder Gegner, Grafik außerhalb des Wassers. Schlecht: Kollisionserkennung, viel zu leicht, einfallslose Schätze, Unterwasserlevel, zu lineare Level, Spiel zu klein.