Kritik: Skyfall

 20. November 2012 •  Ekkart •  Kino, Kritik •  ToDo

Skyfall, der neue Bond.

Vorbemerkung 1: ich erwarte nix mehr von den Bond-Filmen. der letzte war solch ein schlechtes Machwerk, dass ich a) dessen Namen und b) den kompletten Film schon fast verdrängt habe. Da war irgendwas mit einem Hotel in der Wüste oder so. Es ist halt völlig wurscht.

Vorbemerkung 2: eine Dreiviertelstunde Werbung! 45! Minuten! Werbung! Vor einem Film, für den wir 19 Euro Eintritt bezahlt haben. Es ist eine Frechheit. Und dann noch kackdreist eine Pause zwischendurch machen. Aber dann rumjammern, dass das Publikum ausbleibt.

Nach dieser Werbescheiße waren wir derart angefressen, dass der Film schon sehr gut sein  musste, um uns etwas zu motivieren. Und ich rede nicht nur von mir, sondern von den meisten Zuschauern im Kino.

Erste Szene: Action, ok. Etwas übertrieben (ok, der ganze Film war etwas übertrieben), aber im Rahmen dessen, was man so akzeptiert.

Dann der Vorspann: Grandios. Endlich wieder ein richtiges[tm] Bondlied und ein richtiger Vorspann. Mit Referenzen, die erst zum Schluss aufgelöst wurden (wie der Titel ebenfalls), ok, die Stimmung wurde gut bis besser.

Und der Film konnte das Niveau halten. Es gab hervorragende Szenen (der Kampf im Hochhaus) und eher weniger gute Szenen (das Ende des Kampfes im Hochhaus), es gabe eine ordentliche Geschichte, einen guten Film, extrem viele Plotlöcher, die aber im Film nicht gestört haben – ein richtiger Bond also.

Man muss nur mit Daniel Craig warm werden, er ist nun mal nicht der Charmeur, die Filmemacher haben das erkannt und den Film entsprechend gestaltet. Gibt es nix gegen zu sagen.

Javier Bardem – grandios. Leider mit seiner Rolle gegen Ende komplett unterfordert, wie die meisten der sehr guten Schauspieler.

Apropos Ende: am Ende ist dann alles so, wie es in einem Bond sein sollte: M ist ein Mann, Moneypenny eine willige Frau, Bond im Einsatz. Das schloss das übergeordnete Thema alt vs. neu ab, das im Rahmen des FIlmes bis aufs Letzte ausgequetscht wurde.

Ach ja: es gab sogar lustige Oneliner.

OK, man könnte meckern (Spoiler), dass Kugeln beim Auftreffen Blitze erzeugen oder dass Leute auf einer Leiter nicht von Kugeln getroffen werden oder dass man im Eiswasser stundenlang die Luft anhalten kann oder dass Körper von Schrotkugeln meterweit nach hinten geschleudert werden oder dass man die Gasflaschen im Haus als Waffe übersieht oder dass der Computerexperte einen fremden Computer direkt ins hauseigene Netz lässt oder dass man es nicht schafft, die MI6-Chefin mit Armee zu schützen, oder…

Aber warum sollte man das tun?

Fazit: Anschauen. Endlich ein guter FIlm in der Bond-Reihe – nach langer Zeit wieder einmal.