Filmkritik: Sunshine

 2. April 2007 •  Ekkart •  blog.de, Kino, Kritik, Medien •  ToDo

Gestern ging es weiter mit den Fantasienächten, ich sah “Sunshine”, den neuen Danny-Boyle-Film, der diesen Monat auch regulär in die Kinos kommt. Mit etwas Verspätung hörte ich den Organisator noch erzählen, dass man die Geschichte wohl erzählt nicht glauben würde in ihrer Einfalt, Danny Boyle aber was draus gemacht hat. Da kann ich ihm nur zustimmen.

Die Geschichte ist so hanebüchen, konstruiert, mit Logik- und Physiklöchern vollgestopft, dass man sich nicht getraut, zuzugeben, dass einem der Film gefallen hat, wenn man seiner Frau den Inhalt erzählt. Kurz (und ohne Spoiler): die Sonne erlischt und soll durch eine Bombe wieder gezündet werden. Weltraum, Crew, Tote. Der Film ist eine wilde Mischung aus Mission to Mars, Alien, Event Horizon und etlichen anderen Filmen, die herauszufinden alleine schon den Spaß wert ist.

Der Film ist gut besetzt, Schauspieler, die tatsächlich schauspielern, in Kulissen, die extrem gut aussehen. Das Innere ist Klasse normal aber einfallsreich, die gerenderten Außenansichten sowie die Sonne einfach umwerfend. So muss gute Science-Fiction aussehen. Und so muss sie sich auch anhören. Die Bässe voll aufgedreht, zieht einen der Film akustisch in den Bann, dass man sich fragt, ob das ein Sound-Oscar ist. Und das habe ich mich noch nie gefragt.

Die Geschichte und damit der Film ist vorhersehbar, aber sehr gut erzählt. Alle Klischees werden bedient, alle üblichen Physiklöcher ausgehoben, ohne dass man das dem Film übelnimmt. Trotzdem wurden manche Grundgesetze der Physik auch beachtet. Ich bin äußerst zufrieden aus dem Kino gekommen.

PS: @GSG9-Macher: so dreht man eine Abschiedsszene auf Video!

(archivierter Beitrag aus rauhesitten.blog.de)